Der öffentliche Teil der Sitzung findet als "Draußen-Termin" statt.
Treffpunkt ist um 17:45 Uhr auf der Kreisstraße 15 rund 300 m vor Halsbach. Bitte achten Sie auf wetterfeste Kleidung.
Themenschwerpunkt der Sitzung ist Landschaftspflege und Biodiversität.
Die Exkursion beinhaltet drei Stationen, wobei es sich jeweils um Areale handelt, die bislang noch nicht Gegenstand einer Ausschuss-Besichtigungstour waren.
Station 1: Die Rinderweide "Trieb"
Es handelt sich um eine 3,5 ha große Weidefläche, die seit vielen Jahren mit sehr wenigen Rindern beweidet wird.
Erstmals erfolgte in diesem Winterhalbjahr eine Zwischenbeweidung mit Ziegen. Dies ist eines von insgesamt 26 kleineren und größeren Beweidungsprojekten, die derzeit auf städtischen Flächen stattfinden. Insgesamt handelt es sich um gut 21 Hektar an städtischer Weidefläche. Hauptsächlich wird hierbei mit Ziegen, Schafen und Heidschnucken gearbeitet, es kommen aber
auch - wie hier in Halsbach - Rinder, andernorts auch Kamerunschafe und sogar Pferde zum Einsatz. Das ist ganz im Sinne des Biodiversitäts-Mottos: Wo Tiere sind, kommen andere Tiere dazu.
Die Beweidungsfläche in der Flurlage "Trieb", sehr nahe am Orteingang von Halsbach gelegen, hat sich in landschaftsökologischer, aber auch in landschaftsästhetischer Hinsicht (ähnelt einer Heidelandschaft) sehr vielversprechend entwickelt. Eigentlich war die ursprüngliche Intention für diese Fläche und ihre Nutzung einmal eine ganz andere (Stichwort: Erdaushubfläche). Durch eine große Strukturvielfalt, u. a. sind auch zwei größere Tümpel geschaffen worden, hat sich eine vielfältige Lebewelt aus Insekten, diversen Vogelarten und Kleinsäugern eingestellt. Das liegt zum einen an der Lage der Fläche und zum anderen an der Gestaltung. Es ist, trotz der unmittelbar angrenzenden Kreisstraße, eine abgeschirmte, sehr beruhigte Fläche, auf der sich durch vorsichtige Lenkung mittels Landschaftspflege ein Rückzugs- und Ruheort für die auf halboffene Flächen angepasste Flora und Fauna entwickeln konnte.
Station 2: Die "WILLI-Fläche" mit Speierlingshain
Ein deutlich anderer Aspekt der Landschaftspflege soll auf der sogenannten "WILLI-Fläche" vermittelt werden. Dies ist eine Ackerbrache, die gleichzeitig als ökologische Ausgleichsfläche dient. Hier geht es in naturschutzfachlicher Hinsicht schwerpunktmäßig um Insekten. Als integraler Bestandteil der "WILLI-Fläche" ist auch ein Pflanzbereich mit Speierlingsbäumen zu nennen. Hier wurde dem zunehmenden Trend, dass die großen, mächtigen Speierlingsbäume zusehends aus unserer Kulturlandschaft verschwinden, ganz bewusst entgegengewirkt. Zehn Exemplare sollen hier zu einem Speierlingshain heranwachsen. Im Rahmen der Sitzung soll anhand dieser Pflanzung verdeutlicht werden, wie mühsam es nach wie vor ist, Pflanzungen, insbesondere Streuobstbäume zu betreuen und einigermaßen groß zu bekommen (Stichwort: Trockenheit). Es geht bei dieser Station also nicht alleine um Biodiversität, sondern zumindest andeutungsweise auch um Klimaschutz und Klimawandelanpassung.
Station 3: Biobauernhof Gehret
Den Abschluss der kleinen Infotour bildet ein Besuch des Biobauernhofs der Halsbacher Familie Gehret. Die Familie Gehret wird dem Ausschuss und interessierten Gästen einen kurzen Einblick in das Wirtschaften ihres Biohofes geben. Sie wird aber auch - quasi aus erster Hand - erklären, welche Sorgen und Nöte die Landwirtschaft im Allgemeinen und die biologisch arbeitende Landwirtschaft im Besonderen in unserer Region aktuell plagen. Das Ambiente des Gehret-Hofes soll zu einem regen Austausch genutzt werden.
Neben dem Gespräch mit der Familie Gehret soll die letzte Station des"Draußen-Termins" auch genutzt werden, um aktuell relevante Sachverhalte aus dem Aufgabenbereich der städtischen Umweltstelle in Kurzform anzusprechen. Die Themenpalette hierzu ist sehr umfangreich.
Es wird empfohlen, für das Betreten der Biotopflächen geländetaugliches Schuhwerk sowie wegen Zecken und Insekten auch eine einigermaßen geschlossene Beinkleidung zu tragen.
Alle zu begehenden Flächen sind entsprechend vorbereitet, also frisch gemäht (Korridore, Trassen) und freigeschnitten (Sträucher, Stauden).